Eine Frage, die immer wieder gestellt wird, ist, welche Spätfolgen beim Morbus Perthes auftreten können.
Eigentlich sagt man, wenn der Morbus Perthes einmal im Kindesalter erledigt ist, dann
ist er einmal ausgeheilt. In vielen Fällen ist das auch so. Doch leider gibt es auch immer wieder Menschen, die Spätfolgen haben. Auch ich hatte im Kindesalter von 8 bis 10 Jahren den Morbus Perthes. Ich wurde mit der Thomas Schiene behandelt und war nach zwei Jahren ausgeheilt.
Die Behandlung mit der Thomas Schiene wird heutzutage bei der Behandlung des Morbus Perthes nicht oder nur noch sehr selten angewendet. Denn die Thomas Schiene ist eine große Beeinträchtigung im Alltag für die Kinder. Allerdings sollte es nicht so aussehen, als ob man sich eine bestimmte Behandlung aussuchen kann. Nein, man sollte sich schon an die Bewertung erfahrener Kinderorthopäden halten.
Danach habe ich viele Jahre nicht mehr an den Morbus Perthes gedacht.
So etwa mit 40 Jahren kam dann die Frage der möglichen "Spätfolgen'' auf mich zu und es kam mir immer häufiger in den Sinn. Ich recherchierte “Morbus Perthes Behandlung” und suchte bei ehemaligen Perthes Patienten zu erfahren, ob und welche Spätfolgen sie zu erleiden hatten. Dabei habe ich festgestellt, dass ich einer der glücklichen bin, die keine Spätfolgen bei Morbus Perthes habt. Viele Menschen haben ein lebenslang Probleme mit der Hüfte, viele haben als Spätfolgen ständige Schmerzen.
Was können denn nun die Spätfolgen sein?
Ein richtiges Wort fiel immer wieder. Das war das Wort Arthrose. Arthrose bedeutet, dass der Knorpel auf den Gelenken verschlissen ist. Dann reiben Knochenteile aufeinander, ohne dass dazwischen noch Knorpel ist und das bereitet große Schmerzen für die ehemaligen Morbus Perthes Patienten.
Ist das dann wirklich eine Spätfolge der Krankheit Morbus Perthes, die in der Kinderzeit bzw. in der Jugend aufgetreten war?
Nachdem der Morbus Perthes im Kindesalter ausgeheilt ist, gilt die Arthrose nicht unbedingt als Folgeerkrankung des Morbus Perthes, denn der ist ja im Kindesalter ausgeheilt. Im Alter von 50 bis 70 Jahren haben heutzutage die meisten Menschen eine Arthrose, die sich bei Entzündungen zu einer Arthritis entwickeln kann. Arthritis bedeutet eine entzündete Arthrose, die sehr schmerzhaft ist. Jedoch kann es sein, dass die Arthrose und die Arthritis durchaus früher beginnt als bei Menschen, die keinen Morbus Perthes hatten. Es bleibt also offen, ob das nun eine Morbus Perthes Spätfolge ist oder nicht.
Irgendwann wird man sich dann entscheiden müssen, ob man sich durch eine Operation neue Hüftgelenke einsetzen lässt oder ob man im Rollstuhl sitzt.
Mit wem kann man sich besser über dieses Thema unterhalten? Natürlich mit jemandem, der den Morbus Perthes selbst hatte und sich Jahrzehnte mit diesem Thema auseinandergesetzt hat. Sie finden mich, Wolfgang Strömich unter